Geschichte des Kyfhäuserbundes und der Kyffhäuser Kameradschaft Hessisch Lichtenau

 

1786, im Todesjahr Friedrich des Großen, gründen 40 ehemalige Soldaten des friderizianischen Füselierregiments von Brünning in Wagerin in Pommern eine miltärische Schützenburderschaft. Drei Jahre vor der französischen Revolution wurden die Grundsätze Gleichheit, Brüderlichkeit und Kameradschaft in den Statuten festgeschrieben. Dies ist der Ursprung der Tradition des Kyffhäuserbundes.

 

Nach den Befreiungskriegen 1812/13 fanden überall in Deutschland Kameradschaftsgründungen statt. Diese Gründungen trugen vor allem dem Bedürfnis rechnung, den Veteranen ein würdiges militärisches Begräbnis zu bereiten. Nach den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 wuchs die Zahl der Kameradschaften nach der Reichsgründung rasant an und so gründeten am 08.09.1874 auch in Hessisch Lichtenau 25 Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges den örtlichen Kriegerverein. Zum 1. Vorsitzenden wurde Ewald Reinhardt gewählt.

 

1888 wurde durch den Deutschen Kriegerbund dazu aufgerufen, Kaiser Wilhelm I. nach seinem Tode ein Denkmal als Symbol deutscher Einheit im Kyfhäusergebirge zu errichten. Die Bausumme von 1,5 Millionen Reichsmark wurden durch Sammlung aller Kriegervereine in Deutschland aufgebracht. Es löste eine starke Einigungsbewegung aus und half, noch vorhandenes landsmannschaftlich Trennendes zu überwinden. In der Folge fanden sich am 01.01.1990 aller Kriegerverbände zum Kyffhäuserbund  zusammen.

 

Am 07.05.1904 wurde der Beschluss gefasst, ein Kriegerdenkmal in der Stadt zu errichten. Erbauer war der Bauunternehmer und Steinmetz Huck aus Hessisch Lichtenau. Die Endabrechnung für das Kriegerdenkmal betrug 335 Reichsmark.

 

Am 01.08.1914 wurde der Aufruf des Kaisers zur Mobilmachung mit Glockengeläut angekündigt. Nach dem Kriege wurde je eine Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen und der Vermissten des I. Weltkrieges in der Stadtkirche angebracht. Sie wurde in den 60er Jahren auf Weisung der Kirchenführung entfernt und befindet sich im Stadtarchiv.

 

Am 03.03.1943 erfolgte die geheime Zwangsauflösung des Reichskriegerbundes mit mehr als 4 Mitgleidern durch ein Dekret Hitlers. Das gesamte Vermögen von mehr als 40 Millionen Reichmark war verloren.

Nach dem Kriege wurde der Kyffhäuserbund am 29.07.1952 neu gegründet. In Hessisch Lichtenau wurde die neue Kyffhäuser Kameradschaft am 12.12.1954 von 22 Kameraden in der Gaststätte "Zum Grünen Baum" neu formiert.  Zum 1. Vorsitzenden wurde Karl Schweinsberg gewählt.

 

In den 60er Jahren fanden die Versammlungen der Kameradschaften Hessisch Lichtenau und Fürstenhagen häufig zusammen statt. 1967 verstarb der Gründungsvorsitzende Karl Schweinsberg.

 

1968 wurde in der KK Hessisch Lichtenau auch geschossen und zwar mit dme KK-Gewehr auf dem Bundeswehrschießstand in der Kaserne.

 

07.09.1974 wurde das 100 jährige Jubiläum gefeiert. Zu Beginn wurde am Ehrenmal in der Friedensstraße eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Gefallenen der beiden Weltkriege enthüllt.

Am 12.09.1978 wurde die Schießgruppe gegründet unter der tatkräftigen Mitarbeit vom Kameraden Kurt Faulwasser.

 

Die Schießsportgruppe beteiligte sich an verschiedenen Schießwettbewerben der Bundeswehr, insbesondere der 4./PzBtl. 51 und des PzAufklBtl2 und nimmt heute mit einer Abordnung am Vergleichsschießen des Kyffhäuser Landesverbandes teil.

 

Seit Anfang Juni 1980 entwickelte sich über einige  Jahre eine freundschaftliche Verbindung mit einer Kyffhäuser Kameradschaft Kehl am Rhein.

 

 

1992/1993 hatte die KK Hessisch Lichtenau ihren größten Mitgleiderstand mit 99. aus Kapazitätsgründen beim Schießen musste ein Aufnahmestopp verfügt werden. Das Schießen fand monatlich auf der Standortschießanlage der Bundeswehr in Hessisch Lichtenau statt.

 

Die letzte große Feier fand 1999 aus Anlass des 125 jährigen Bestehens im Bürgerhaus in Hessisch Lichtenau statt.

 

Heute gibt es Traditionsveranstaltungen und Vereinsaktivitäten. Die Schießgruppe schießt monatlich auf dem Schießstand in Heiligenstadt, weiterhin einige Vereinsveranstaltungen wie Sommerfest, Frühjahrswanderung und Weihnachtsfeier.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

100 Jahrfeier am 07.09.1974 - Kranzniederlegung am Ehrenmal